Gedanken zu christians.eu bzw. christen.info
Wo im Netz finden wir so klare, gute Schrifterläuterungen wie auf o.g. Webseiten ?! Auch das Leben dieser Leute habe ich mehr als 10 Jahre geteilt und nie / nirgendwo bisher eine Gemeinschaft gefunden, die vieles der Bibel so überzeugend umsetzt !
Ich bin sehr dankbar für Vieles ! Ich ermutige jeden, auf Basis der Bibel in Kontakt und in Einheit mit ihnen zu kommen.
Drei ihrer Lehren möchte ich jedoch aufgrund der Schriften der Bibel hinterfragen: Die "Tägliche Gemeinschaft", eine oftmals pauschale Abgrenzung von anderen, und die "Ehelosigkeit" für Ledig- zum-Glauben-Gekommene. Hier hätte die Auseinandersetzung eine neue Chance !
Ich heiße Friederike, schreibe diese Anmerkung im Apr 2017 und muss sagen: Eine "gefährliche Sekte" sind diese Leute nicht !
Die Auseinandersetzung mit ihnen ist in vielerlei Hinsicht bereichernd. Schon während des 1. Jahres unter ihnen hatte ich bezgl. obiger Themen jedoch bemerkt, dass sie hier etwas von der Bibel etwas abrückten; leider habe ich meine Kritik nie vollständig mit ihnen geklärt. Hätte ich nur beherzigt, dass wir "Gott mehr gehorchen sollen als den Menschen" (Apostelgeschichte 5,29) !
Die Bezeichnung "Holic" ist falsch, weil sie keinen Leiter haben.
Leute ! Gebt nichts auf inhaltsleere weil bibelferne Scheinargumente von "Sektenbeauftragten", prüft alles selbst und achtet viel lieber auf die biblischen Schriften ! Durch diese prüft bitte auch meine Anmerkung.
1) Tägliche Gemeinschaft
Die Gemeinschaft lehrt u.a.: http://www.was-christen-glauben.info/das-leben-der-ersten-christen/#4-was-sollen-wir-tun-ihrbr%C3%BCder-die-entstehung-und-das-leben-der-gemeinde "Weil sie [gemeint sind die Christen der 1. Jahrzehnte nach Christus] so viel Zeit wie möglich miteinander in geistlicher Gemeinschaft verbrachten," ...
Und unter http://www.was-christen-glauben.info/was-sollen-wir-tun, nennen sie es "selbstverständlich, sich jeden Tag zu treffen" ...
Aber ! Die tägliche Gemeinschaft ist ein möglicher Lebensstil, der nicht durch uns zum Wort Gottes als für alle geltend erhoben werden darf. Er ist gut, aber in den ersten Jahrzehnten nach Jesus praktizierten die Christen unterschiedliche Lebensstile (dies war und ist der Gemeinschaft auch bewusst !).
Denn auch das ist ein leichterer Weg, mit der Gefahr äußerlich, pauschal und formal zu handeln, nur einen möglichen Lebensstil gelten zu lassen, anstatt zu differenzieren, was in den einzelnen Situationen Gottes Wort entspricht, und dem anderen darin auch Freiheit und Vertrauen zu geben, wie Gott und Sein Wort es auch tun ! Warum können nicht auch für einen Christen "Zeiten in der Wüste" denkbar sein, die eben nicht egoistisch motiviert sind, sondern dem Gebet, der Ruhe in Gott, der Beurteilung, und vor allem der persönlichen Beziehung zu Gott dienen ? Dies kann die genuinen Beziehungen unter Glaubensgeschwistern gerade befruchten !
Z.B. ! In der Gemeinschaft wollte eine Schwester an einem Abend einmal allein bleiben (etwa J. 2000) und diesmal nicht mit zum Treffen mit Glaubensgeschwistern fahren. Nach ernster Ermahnung kam sie dann doch mit. Ob sie zu müde von ihrer anstrengenden Logopädie-Ausbildung war oder einfach mal allein sein wollte, Gott weiß es. Abstand kann wichtig sein und muss nicht Lieblosigkeit heißen !
Ich-Bezogenheit ist Sünde, aber Gott-Bezogenheit überwindet sie. Es ist keine Sünde, sondern sogar Gebot Gottes, stille vor Gott zu sein, auf sein Wort zu hören, auf seinen Rat zu warten .. Er allein ist der Fels; der Geist Gottes wirkt nicht immer rapide und im Vollbetrieb. Er ist Friede, aus dem echte Früchte wachsen: Die persönliche Hingabe an Jesus als Voraussetzung für die praktische Liebe untereinander. In der Gemeinschaft war ja doch zuwenig Raum für diese Basis ! - das wird jeder ehrliche Bruder eingestehen müssen.
Und gegen die Idee, den einer der Gemeinschaft im letzten Jahr (2016) äußerte, für die persönliche Zeit zum Gebet z.B. "die Straßenbahnfahrt zur Arbeit" zu nutzen, ist ja nichts einzuwenden ! Warum jedoch wird sie von vorn herein auf solche und ähnliche Zwischenzeiten beschränkt ?! Auch in einer Familie kann einer z.B. an einem Abend oder eine bestimmte Zeit einmal allein mit Gott sein; was der Hingabe gegenüber seiner Familie gar keinen Abbruch tut, im Gegenteil !
Die Frage ist: Wozu Hingabe per Formalismus ?
Auch vollkommene Einheit untereinander im Geist Gottes widerspricht nicht dem persönlichen Zeitnehmen mit Gott. Hingabe ist auch, sich Gott zu überlassen und auf seinen Rat zu warten ..
Einige Bibelstellen zum Nachdenken:
Offenbarung 2,1-4 Jesus sagt "Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: Dies sagt der, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der inmitten der sieben goldenen Leuchter wandelt: Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt; und du hast Ausharren und hast [vieles] getragen um meines Namens willen und bist nicht müde geworden.
Aber ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast.."
Markus 12,29+30 "Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander stritten, trat hinzu, und da er wusste, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen ?
Jesus antwortete ihm: Das erste ist: `Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist allein Herr;
und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft."
Offenbarung 3,20 Jesus sagt "Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen, und er mit mir."
2. Korinther 8,5 "... sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn und [dann] uns durch Gottes Willen."
Das Erste ist immer die Hinwendung zu Gott, ohne diese "Brücke" (über Jesus) geht keine Beziehung zwischen Geschwistern.
Johannes 15,1f Jesus sagt "Ich bin der wahre Weinstock ... Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir."
Das Hören auf Gott im Alltag betrifft alle Lebensbereiche. Auch ein längeres Zurückziehen muss keine "Gemeinschaftsverweigerung", sondern kann Gehorsam sein ! Das darf nicht von vornherein formalistisch beschnitten werden.
1. Korinther 14,18 Paulus sagt „Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen als ihr alle.“ - dies hat er in Zeiten, in denen er allein war, und nicht in der Versammlung getan.
Jakobus 5,13 "Leidet jemand unter euch? Er bete. Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen." Ja, das tun sie in der Gemeinschaft auch ! Die persönliche Hinwendung zum Schöpfer und Ruhe in Gott ist jedoch gerade in der Krankheit wichtiger als alles und darf zeitlich nicht derart gestutzt werden, auch wenn geschwisterliche Gemeinschaft wichtig ist !
1. Korinther 6,13 "Der Leib aber nicht der sexuellen Unmoral, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leib."
Die Kirche ist die "Braut Jesu" (mehrere Stellen in der Offenbarung), wie auch der "Tempel Jesu" (viele Stellen im NT, z.B. 1. Kor 3,17), und jeder einzelne Leib ist auch unter der Fürsorge Gottes. Dem Herrn den Leib hinzugeben, ist nicht immer Aktivität, sondern auch Stillsein zu Ihm und Seiner Hilfe.
2. Timotheus 1,13-14 "Halte fest an der heilsamen Lehre .." Auch die individuelle Beschäftigung mit der Bibel ist unter ihnen vorhanden, aber das Gerüst des Täglichen Treffens ist durch seine Verabsolutierung enger als die gesunde Lehre der Schrift.
Apostelgeschichte 2,46 "Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Frohlocken und Schlichtheit des Herzens" (nur in diesem Vers steht "täglich" im Zusammenhang mit christlicher Versammlung).
Bei der großen Zahl damals neu zum Glauben gekommener Christen (Tausende) waren immer viele in der Halle/Tempel versammelt - was nicht unbedingt wörtlich heißt, dass jeder zur gleichen Zeit oder täglich im Tempel war. Die Augenzeugen Jesu haben direkt dort verkündigt, was wir in den Evangelien und Briefen lesen. In ihren Häusern haben sie ohne Täglich-Formalismus gemeinsames Teilen, Geben und Nehmen als selbstverständlich und Freude gelebt ! Auch hier waren täglich Christen beieinander, was nicht zwingend heißt, dass jeder täglich dabei oder am selben Ort war.
Die Frage bleibt: Wozu Hingabe per Formalismus ?
Apostelg. 15,26 "Menschen, die ihr Leben eingesetzt haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus." Hingabe inhaltlich !
Und dann ist es doch ok, auch mal Geschenke und Lohn Gottes dankbar anzunehmen .. Jesus sagt: "Ein Arbeiter ist seines Lohnes Wert" (1. Tim 5,18), "Ich will Euch erquicken" (Mt. 11,28), "Trachtet zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, dann wird euch das alles zufallen" (Mt. 6,33).
Hebräer 3,7f "Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: 'Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht ..'"
Kapitel 3 und 4 sprechen von der Ruhe in Gott, jeder soll darauf acht haben (bei sich selbst ! und bei anderen) dass sein Herz nicht abfällt von Gott ! Der Aufruf ist: Heute Gottes Stimme hören ! Der Schreiber Barnabas, "Sohn des Trostes", hat, gerade er, der die hebräischen Christen vor dem Rückfall ins Gesetzliche warnte (!) sicher keine neue Form (Täglich-Treffen für alle) aufrichten wollen... sondern die Dringlichkeit des An-Gott-Bleibens vor Augen gestellt. Und die Sünde, die bittere Wurzel, soll sofort ausgerissen werden. Immer ("alle Tage") sollen wir uns und einander direkt ermahnen - also keine Zeit verstreichen lassen ! Dieser Ausdruck "alle Tage" rechtfertigt jedoch keine wort-wörtliche Lehre des "Täglich-Treffens" !
Die Verantwortung gegenüber den Brüdern und dem Nächsten wird gerade durch die Rückbindung zu Gott tiefer getragen.
Wieder: Gott ist kein Leistungsgott, er fordert dieses formale Raster "Täglich Treffen" und die damit oft verbundene Überforderung nicht. Eine solche Gottesvorstellung bringt keine guten Früchte, sondern begünstigt Undank.
Ruhe darf, entgegen der in ihrem Artikel "Über den Sabbat" ausgeführten "aktiven Ruhe", auch mal eine "passive" Ruhe sein !! Denn auch diese bleibt in der Zeit des Neuen Bundes aktiv:
Jesaja 30,15: "Denn so spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt."
Psalm 62: "Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Denn er ist mein Fels, meine Hilfe, mein Schutz .."
Matthäus 11,28f "Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht."
Von Anfang an hat Jesus gesagt, dass ..
sein Weg sehr schmal und die Pforte zum Leben eng ist; (Matth. 7,14)
* Jesus sagte nicht, dass sein Weg die Jünger einengt. (die Jünger hatten ihr eigenes Zeug ja losgelassen !)
Auch, dass er den Jüngern sein Joch anlegt;
* und dass dieses nicht drückt.
Jesus lehrte die Jünger, dass er ihnen eine Last auflegt;
* und dass diese nicht schwer ist.
.. Dass sie sich täglich verleugnen müssen;
* und dass ihre Seelen Erquickung und Ruhe finden.
Jesus gebietet uns, täglich das Kreuz zu tragen;
* Seine Apostel sprechen von der "Gesunden Lehre" (1Tim 1,10; 1Tim 6,3; Tit 1,9; Tit 2,1) ,
und dass "Seine Gebote nicht schwer" sind. (1Joh 5,3)
Die Gemeinschaft sieht es wie die Bibel, dass Veranstaltungschristentum keines ist und dass Jesu' Christentum Alltagschristentum in Gemeinschaft ist. Aber es will ohne Formalistmus gelebt sein ! Wir müssen eigene Festlegungen die wir aufgestellt haben loslassen !
Jesus hat den Heiligen Geist den Geist der Wahrheit genannt, der die Jünger an Jesu Worte erinnert und deren Umsetzung vollständig gelehrt hat, Der einzig aus Jesu Worten genommen hat, wie es Apostelgeschichte bis Offenbarung erwiesen hat ...
Zu den Ausdrücken "Nacht und Tag":
Apostelgeschichte 20,31+31 Paulus sagt zu seinen Geschwistern in Ephesus "Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen!"
Josua 1,7-9 "Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alle dem zu handeln.."
Psalm 1 "Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht!"
Es sind Tat-Ausdrücke für das Streben des Herzens, für die Ernsthaftigkeit, Beständigkeit und Sorgfalt ... Welche kein Widerspruch sind zu einer Zeitlang allein im Gebet oder vor dem Wort Gottes, im Gegenteil, die Frucht der Mahnung wächst nur durch das Wort Jesu.